Rudolf Bonvie

Börsenarbeiten

Fotoarbeit (Bank of America am Montag, den 06. 10. 2008), Detail
Fotoarbeit (Bank of America am Montag, den 06. 10. 2008), Detail

Der Kunstverein Lippstadt e.V. zeigt in seiner nächsten Ausstellung (5. Mai - 23. Juni 2013)

Rudolf Bonvie – Börsenarbeiten

 

Börsencrash im Kunstverein Lippstadt

 

Unsere Realität wird durch zahlreiche massive Vorgänge bestimmt, die sich auf visuelle Weise

weder erfassen noch darstellen lassen. Genau solche Themen „gestaltet“ der in Köln und Frank-

reich lebende Foto-Künstler Rudolf Bonvie (geb. 1947). Er richtet seine Fotolinse nicht nur auf die

vermeintlich sichtbare Welt, sondern geht vor allem von vorgefundenem Material in verschiedenen

Medien aus – Zeitschriften, Fernsehen, Wirtschaftsteil von Zeitungen, Internet mit seinen sozialen

Netzwerken. Diese flüchtigen „Bilder“ dienen ihm als Grundlage für großformatige Fotoarbeiten

über Vorgänge hinter dem Sichtbaren. So gelingt es Bonvie, beispielsweise die Gewalt medialer

Vereinahmung des Menschen („La chasse photographique…“, 1980-82) oder die Bedrohung

durch die Nukleartechnik ins visuelle Bewusstsein zu bringen („Rhapsodie nucléaire“, 1986–88).

 

In den Jahren 2001–2011 registrierte Rudolf Bonvie mit Hilfe von Screenshots  "real time" 

die dramatischen Vorgänge an den internationalen Börsen. Aus dem völlig unanschaulichen

Geschehen entwickelte er sinnlich prägnante Bilder. In der Ausstellung


 Rudolf Bonvie – Börsenarbeiten


 zeigt der Kunstverein Lippstadt zum ersten Mal außerhalb von privaten

Galerien eine Auswahl. Bonvie versucht nicht, das dramatische Geschehen an der Börse durch

plakative oder expressive Mittel ins Bild zu bringen. Auf völlig unsentimentale und objektive Weise

gelingt es ihm, diese eigentlich unsichtbaren Vorgänge in ihrer ebenso blinden wie faszinierenden

Bedrohlichkeit vor Augen zu führen. Außer den „Börsenarbeiten“ zeigt Bonvie auch neue Arbeiten

zu ebenso anonymen wie bewegenden Bildaussagen (etwa zum Thema Selbstmord), die in den

sozialen Netzen des Internets aufeinander reagieren („Tumblrarbeiten“).

 

Vor zwei Jahren erwarb das Museum Folkwang in Essen einen umfangreichen Block vor allem von

Bonvies früheren Fotoarbeiten. Einzelausstellungen veranstalteten unter anderem die Kunsthalle

Bielefeld, das Museum Folkwang, der Badische Kunstverein in Karlsruhe und das Lenbachhaus in

München. Eine ausführliche Dokumentation von Bonvies Werken sowie der Texte von

Reinhold Misselbeck,Erich Franz, Ute Eskildsen, Andreas Vowinkel, Helmut Friedel, Friedemann Malsch,

Heinz Peter Schwerfel und anderen finden Sie unter http://www.bonvie.info

 

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Die Ausstellung wird durch den Kunstraum Hinrichs in Trier, die Galerie Priska Pasquer in Köln

sowie Eiting-Räume Köln gefördert. Es erscheint ein Katalog mit Texten von Thomas Seelig und

Erich Franz.

 

 

Daten zur Ausstellung:

 

 

 

Pressevorbesichtigung

:       Dienstag, 30.4.2013, um 11.30 Uhr

 

 

Ausstellungseröffnung

:       Sonntag, 5.5.2013, um 15.00 Uhr

 

 

Einführung

:       Prof. Dr. Erich Franz, Münster

 

 

Ausstellungsdauer

:       5. Mai bis 23. Juni 2013